Bis zu 10 % aller Kinder leiden unter dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit HyperaktivitĂ€t (ADHS oder ADHD), eine neuropsychiatrischen Erkrankung die durch Verhaltensstörungen, Unaufmerksamkeit und hĂ€ufig HyperaktivitĂ€t gekennzeichnet wird. In der Folge kann ADHS zu erheblichen sozialen, funktionalen und psychischen BeeintrĂ€chtigungen bei Kindern und Erwachsenen fĂŒhren.
Die Behandlung der Krankheit bei Kindern ist heftig umstritten, insbesondere die Gabe von Stimulanzien wie Methylphenidat (Handelsname z.B. Ritalin). Den Eltern wird die Gabe von Drogen und Psychopharmaka vorgeworfen. Auf der anderen Seite ist die Wirkung oft ĂŒberzeugend, und die Erfahrungen der Praxis sprechen fĂŒr eine Anwendung der Produkte.
In der Fachzeitschrift Pediatrics wurde nun eine neue Studie an 150 Kindern mit ADS veröffentlicht, die einen Zeitraum von 10 Jahren umfasst. Damit ist es möglich, das VerhÀltnis der Behandlung im Kindes- und Jugendalter und die spÀtere Entwicklung von psychiatrischen Störungen zu vergleichen. Als Referenz diente eine Gruppe von 120 Kindern ohne die Erkrankung. Zu Beginn der Studie waren die Kinder im Alter von 6-18 Jahren, am Ende der Studie war das Durchschnittsalter 22 Jahre.
Eine Auswertung erfolgte fĂŒr 112 (80%) Kinder mit ADHS and 105 (88%) Kinder der Vergleichsgruppe.
Fast drei Viertel (82 oder 73%) der Kinder wurden im Laufe des Zeitraums von 10 Jahren mit Stimulanzien behandelt. Die Autoren berichten, dass die behandelten Kinder signifikant weniger AngstzustĂ€nde, depressive Verstimmungen oder störendes Verhalten zeigten gegenĂŒber den nicht mit diesen Produkten behandelten Kindern. Auch das schulische Ergebnis war besser.
Quelle:
Biederman J, Monuteaux MC, Spencer T, Wilens TE, Faraone SV. Do stimulants protect against psychiatric disorders in youth with ADHD? A 10-year follow-up study. Pediatrics 2009;124(1):71-8.
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